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Holzhausen 8 · 49377 Vechta

Wissen

Woher kommt unser Wasser?

Das Wasserwerk Vechta befindet sich im Nordwesten der Stadt Vechta in Holzhausen und im Süden des 35 km² umfassenden Wasserschutzgebietes (WSG) Vechta-Holzhausen.

Das dazugehörige Grundwasser-Einzugsgebiet erstreckt sich von hier aus überwiegend in nördlicher Richtung und liegt am südlichen Rand der Wildeshausener Geest zwischen Vechta-Langförden-Visbek-Wöstendöllen-Lutten-Oythe.

Das Grundwasser wird aus 6 Entnahmebrunnen mit Unterwasserpumpen, die ca. 20 m unter der Erdoberfläche eingebaut sind, über Druckrohrleitungen zum Wasserwerk gepumpt. Die Brunnen haben eine Tiefe von etwa 50 m und einen Durchmesser von ca. 80 cm. Der Durchmesser der Brunnenrohre beträgt 30 cm. Diese sind im unteren Bereich mit Schlitzen versehen und mit einer Kiesschüttung umhüllt. Durch die Filterschlitze gelangt das Grundwasser in das Brunnenrohr.

Das Recht zur Wasserentnahme ist durch die Erlaubnis des Landkreises Vechta (Untere Wasserbehörde) mengenmäßig begrenzt. So darf die jährliche Fördermenge von 2 Millionen m³ nicht überschritten werden.

In zwei Aufbereitungsstraßen mit einer Leistung von zusammen 300 m³/h wird das aus den Entnahmebrunnen geförderte Grundwasser im Wasserwerk Vechta aufbereitet. Und in das Trinkwassernetz des Wasserwerk Vechta abgegeben.

Für die Sicherstellung der Wasserversorgung auch in Spitzenzeiten können ca. 5.340 m³ Trinkwasser in den Reinwasserkammern des Wasserwerkes sowie des Erdhochbehälters gespeichert werden.

Die Wasseraufbereitung

Unser Trinkwasser soll den Endverbraucher so naturbelassen wie möglich erreichen. Es soll:

  • hygienisch einwandfrei
  • klar, kühl und appetitlich
  • farb- und geruchlos sein
  • keine unzulässigen Stoffe enthalten.

Das Grundwasser nimmt auf dem Weg durch die Erdschichten die darin enthaltenen Stoffe wie Kalk, Eisen, Mangan, Kohlensäure usw. auf. Das geförderte Grundwasser wird im Wasserwerk aufbereitet, das heißt durch Filtration und Belüftung von den unerwünschten Stoffen weitestgehend befreit. Dabei fließt das sogenannte Rohwasser durch einen Rohrluftmischer und wird dort mit Luft vermischt. Das Luft-/Wassergemisch fließt danach durch einen Enteisenungsfilter und gibt dort das enthaltene Eisen bis zur Nachweisgrenze an das Filtermaterial ab. Aus dem Enteisenungsfilter wird das Rohwasser in einem Entmanganungsfilter durch viele Filterdüsen verteilt. Durch diese »Verdüsung« wird die überschüssige Kohlensäure dem Rohwasser entzogen. Danach fließt das Wasser durch das Filtermaterial im Entmanganungsfilter. Das im Filter enthaltene AKDOLIT®-GRAN [Dolomitisches Filtermaterial nach DIN EN 1017, Zusammensetzung; Magnesiumoxid (MgO), Magnesiumhydroxid (Mg(OH)²) und Calciumcarbonat (CaCO³)] sorgt für die Anhebung des pH-Wertes auf den gewünschten Wert. Durch den angehobenen pH-Wert löst sich das im Rohwasser enthaltene Mangan vom Wasser und setzt sich am Filtermaterial ab. Nach dem Filtern wird das Trinkwasser in mehreren Trinkwasserkammern gespeichert und nach Bedarf - ohne Chlorzusatz - in das Rohrnetz gepumpt. Das Wasserwerk hat eine maximale Aufbereitungsleistung von 300 m³ pro Stunde.

Der Wasserbedarf ist im Tages- und Wochenverlauf höchst ungleichmäßig. Aus diesem Grunde hat das Wasserwerk Trinkwasserbehälter als "Puffer" gebaut. Es gibt zwei Speicherbehälter. Ein Behälter befindet sich beim Wasserwerk und hat ein Speichervolumen von 3.380 m³. Weiterhin gibt es den Erdhochbehälter beim Reiterwaldstadion mit einem Speichervolumen von 1.960 m³.

Wasser muss jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung stehen - auch in Spitzenzeiten oder an heißen Sommertagen. Über ein rd. 207 km langes, weit verzweigtes Leitungsnetz gelangt das Trinkwasser bis an die entlegenste Zapfstelle. Diese Leitungen sind frostsicher im Erdreich verlegt.

Um Streckenabschnitte für Wartungsarbeiten und bei Rohrbrüchen außer Betrieb nehmen zu können, sind in das Rohrnetz Absperrschieber eingebaut.

Zur Brandbekämpfung sind über 600 Unterflurhydranten installiert. Straßenkappen schützen die erforderlichen Bedienungsgestänge der im Erdreich eingebauten Absperreinrichtungen und Unterflurhydranten. Die Straßenkappen sind freizuhalten und müssen jederzeit zugänglich sein.

Damit die Schieber und Hydranten schnell gefunden werden können, sind für die Armaturen Hinweisschilder aufgestellt. Diese geben die genaue Lage der Armatur und den Durchmesser der Schieber bzw. der Leitung an.

Über rund 8.700 Hausanschlüsse wird das Wasser an die einzelnen Abnehmer verteilt.

Wasserschutz

Trinkwasserschutz - Schutzgebiet für die Wassergewinnung

Die Qualität des Trinkwassers hängt unmittelbar von der Qualität des Grundwassers ab. Um das Grundwasser vor Verunreinigungen zu schützen, wurde von der Bezirksregierung eine Wasserschutzverordnung für die Brunnen des Wasserwerkes erlassen. Diese enthält genaue Hinweise für die Nutzung bzw. Bewirtschaftung dieser Flächen. Das Wasserschutzgebiet ist in drei Zonen gegliedert.

Die Schutzzone I, die unmittelbare Umgebung der Brunnen, ist mit einem Zaun gesichert. Außer zu betriebsnotwendigen Arbeiten darf dieser Bereich nicht betreten werden.

Die Schutzzone II hat eine Ausdehnung von mind. 100 m um die Brunnen. Von der äußeren Grenze dieser Schutzzone benötigt das Grundwasser mindestens 50 Tage, bis es in die Brunnen gelangt. In dieser Zeit sind alle gesundheitsschädlichen Keime abgestorben.

Die Schutzzone III umfasst das gesamte Einzugsgebiet der Grundwassergewinnung und soll das Grundwasser vor nicht oder schwer abbaubaren chemischen und radioaktiven Verunreinigungen schützen. Das Schutzgebiet III teilt sich in das Gebiet IIIa und IIIb, wobei die Grenzlinie etwa 2 km nördlich der Brunnenreihe verläuft.

Zur Sicherung der Trinkwasserqualität führt das Wasserwerk zudem seit 1994 Zusatzberatungen für die Landwirte im WSG durch.  Grundwasserschutzmaßnahmen und Beratungsleistungen werden aus der Wasserentnahmegebühr des Landes Niedersachsen bezuschusst. Die Gewässerschutzberatung wird aus EU-Mitteln kofinanziert.

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER):
Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Die Wasserschutzberatung und die Flächenmaßnahmen werden mit Landesmitteln und Mitteln der Europäischen Gemeinschaft gefördert

Wasserverbrauch

 

Der durchschnittliche Wasserverbrauch je Einwohner pro Tag in Liter:

Baden, Duschen, Hygiene 50 Liter
Toilettenspülung 40 Liter
Waschmaschine 18 Liter
Geschirrspüler 8 Liter
Garten 6 Liter
Essen und Trinken 3 Liter
Autopflege 3 Liter
Sonstiges 4 Liter
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